17. - 20. Dezember 2020 - 

St. Augustine – Key West, Florida 

410 nm  =  760 km

74 Stunden

 

22.687 nm =  42.016 km Gesamt von Hamburg – 5 ½ Jahre

 

Wenn segeln immer so schön ist. 

Und unsere Tour fing ja so an.

Florida von Nord nach Süd.

Mit Nordwind, der zwar kalt war, aber mit Sonne, die den Tag und das Segeln erfreut. 

Dick eingemummelt war es tagsüber herrlich, da schmeckte dem Skibby auch die Cheescakecreme mit Blaubeeeren und ….. Twix, der zweitlängsten Praline der Welt (Nr. 1 ist doch Duplo)

Am Steuerrad sitzen wir natürlich nur bei Ein- und Ausfahrten. 

Oder ….

wenn so, wie am Nachmittag, das Schiff plötzlich im Kreis fährt, die Segel killen, back stehen und auch nach wieder eingestelltem Kurs nix mehr geht. 

Na denn.

Eine Lenkstange vom Autopilot war abgegangen. Eine Schraube hatte sich gelöst. Muss man erst einmal entdecken!!!  Das ist so richtig toll an meinem  Skibby, er hat in 15 Minuten alles wieder richten können. Uff. 

Der Wind war unstedt, so daß wir doch ziemlich beschäftigt waren.

- Das Groß wurde eingerefft bei mehr Wind und raus mit dem Kuttersegel 

- ausgerefft und G1 gesetzt,  weil die Fahrt doch zu langsam war,

- dann verließ uns Rassmus und der Blister gab alles. 

- Winddrehung langsam von NNW auf NNO

- Segel auf die andere Seite schifften

So isset halt. Macht aber Spaß und wärmt durch. 

Leider wollte zu den o.a. Manövern ,wo wir den Motor  teilweise anmachen mussten, dieser nicht so starten wie er sollte!  Er brauchte vom Skibby  immer einen “Kabelrüttler”. (Von mir hätte er einen Tritt bekommen, sorry Jockel).

Normal ist das nicht und muss gecheckt werden. Aber nicht jetzt. 

Es wurde wärmer. 

Schon weit vor Miami kämpften wir mit gutem raumen Winden aber gegen 2 kn des hier an der Küste entlang laufenden Golfstrom, trotzdem wir  dicht an der Küste segelten. 

So isset halt.

Hier die Fischer, die von den Vöglen umschwärmt werden. Sicher nicht der guten Optik wegen. Sondern es lockten die Fischreste, die sie mühelos ohne zu jagen von der Wasseroberfläche absammeln konnten. 

Tja, und diverse Kreuzfahrtschiffe liegen arbeitslos  abgestellt vor Anker entlang der Küste.

Am frühen morgen bei Sonnenaufgang empfing uns die Silouette von Miami.

Im Osten die Sonne, im Westen die Skyline mit Sonnenspiegelung

Faszination total, als sich ein Containerschiff Hapag Lloyd zwischen den Hochhäusern aus dem Hafen schob.

Es wurde wärmer – hab ich schon gesagt.

Lufttemperatur 28 Grad

Wassertemperatur 23 Grad

Herrlich.

3 Tage und 3 Nächte

Wir mussten leider entlang der Keys motoren, Rassmus hatte sich nun ganz zurückgezogen. Worldi braucht halt mindesten 10 kn Wind um o.a. Segelversuche zu starten mit unserem vorhandenen Materialien. 

So isset halt.

Jockel bekam wieder seinen Kabelrüttler vom Skibby und sprang an.

Leider war nicht wie geplant eine Mooring für uns frei.

 Trotz der großen Menge von 15o Moorings sind - so wie wir im nachhinnein hörten – max. nur ca. 20 für Kurzbesucher so wie wir. 

Ein Anruf vorab beim “Hafenmeister” verstärkte die Annahme, daß er nicht so wirklich viel Durchblick über sein Mooringfeld hatte geschweige denn uns sagen konnte, wann eine frei wird.

Na, ganz anders in St. Augustine, wo durch Reservierung und super netten und freundlichen  “Hafenmeistern” viele Lösungen gefunden wurden. 

Und voll ist es halt in Florida überall! 

Unsere Stimmung war nicht überschwappend. Skibby machte sich natürlich sofort an das Motorproblem. Ferndiagnose und Absprachen mit Frank in Hamburg ergaben nach 3-4 Stunden erst einmal, daß wir am Nachmittag einen Einkauf bei West Marine tätigten. 

Der Abend verwöhnte uns mit einem herrlichen Sonnenuntergang.

Am Morgen kam bei Sonnenschein ein kleines Regenwölkchen und das glatte Wasser spiegelte den Regenbogen.

 

Dann wurde auch am nächsten Tag weiter der Fehler gesucht. 

Kabel durchgeklingelt, Verbindungen gepfüft, Lichtmaschine ausgebaut, in diversen Video-Whatsapp mit Frank in Hamburg wurden immer wieder Lösungen überdacht.

Einmal sprang der Motor an und wir konnten umankern.  Zum Glück. Es sollte in 2 Tagen böser Nordwind kommen, deshalb.

Das heißt der Anker lag Richtung Süd, wir drehten ihn nur einmal um Richtung Nord. 

Der Ankergrund ist nicht so klasse, jedoch hat Herwig beruhigernderweise ihn abtauchen können. Er war fest. 

Die stärkeren Nordwinde in den nächsten Tagen schmettern genau in unsere Ankerbucht. 

Na super, wenn bei slippendem Anker der Motor nicht anspringt. Da hat die Crew natürlich wieder Bauchweh.

 

Es ging weiter.

Die Telefon-Konferenz mit Frank half erst einmal so weit, daß Herwig einen 

Not-Start-Knopf instellieren sollte. 

Großartig.

Was bleibt mir zu tun – Verwöhnen und Blog vorschreiben.

Mach ich ja beides gern. 

 

Wenn nur meine Stimmung besser würde und ich nicht noch Herwig mit meiner sorgenvollen Miene verärgere, dann wird alles gut.

 

Der Not-Start-Knopf wurde installiert. Bravo

Der Fehler wurde gefunden. Fantastisch

So ein blödes kleines Kabel an der Trägerplatte des Relais (in der Mitte des Fotos)war heruntergerutscht und konnte wieder eingeklemmt werden

Na wunderbar.

Nachdem wir nun 20.-22. Dezember – reichlich “Bordluft” geschnuppert hatten wurden die nächsten 2 Tage mit Erkundigungen Key West gefüllt. 

Wir brachten die Fahrräder an Land, d.h. Zum offiziellen Dinghi-Steg. 

Da war zuerst einmal der lange “Ritt” mit dem Dinghi zum Anleger. Fast 2 nm von unserem Ankerplatz hinter dem Mooringfeld. 

Dieses Mooringfeld ist der Hammer. Diese Bällchen sind zum größten Teil von “Dauerliegern” belegt,  den Schiffen hier sieht man eben leider auch das “Dauerliegen” an. Den Schiffen und den Dinghies am Steg. Für die Vögel ein willkommender Meetingpoint. 

Also, vorbei am Mooringfeld (1 sm) und hinein in die Bucht zum Dinghisteg, vorbei an den zahlreichen Hausbooten – auch nur vom Weitem so richtig hübsch.

Also, vorbei am Mooringfeld (1 sm) und hinein in die Bucht zum Dinghisteg, vorbei an den zahlreichen Hausbooten – auch nur vom Weitem so richtig hübsch.


Claro – wir hatten 2 Teile bestellt, die unsere Fehlersuche aufdeckte – die muss man in Reserve haben! Bestellt und per Express geliefert. Also radelten wir erst einmal zum UPS Store, um diese abzuholen Dann weiter zum Lebensmittelladen, um die Frischvorräte aufzufüllen. 

 

Nun zu Key West

Natürlich zieht dieser südlichste Punkt Floridas die Touristen an. Auch in dieser Zeit besucht man wohl gerne diese  Inselstadt am Westend der Florida Keys. Nicht nur,  da Ernest Hemingway ab 1928 hier einige Jahre gelebt hat und sein damaliges Wohnhaus ein Museum ist. 

Da radelten wir durch idyllische Wohngegenden mit den schönen pastellfarbenen Häusern im Conch-Stiel , entlang der geschäftstüchtigen Einkaufsstraße und  natürlich auch der historische Hafenmeile

Die Duval Street ist die Haupt Einkaufsstraße mit vielen Bars und Restaurants. Hier gönnen wir uns einen wirklich leckeren “Hard Rock Cafe” Burger. 

 

Dieses Schild hing überall entlang der Straße !!!

 

Dann kam doofer doller Nordwind mit bis zu 40 kn. Um 1 h Nachts kam er wie angekündigt. 

Der Anker hielt super. Somit lagen wir auch in der Nacht vom 24. auf den 25. safe. Wir machten Musik, beglückten mit kleinen Videos unsere Familien und genossen selber den ruhigen Weihnachtsausklang an Bord mit viel Kontakt zur Familie und Freunden.

 

Wieder einmal durchstöbern wir die Windvorhersage für unseren nächsten Törn nach Mexico, Isla Mujeres.

 

So wie es heute aussieht werden wir wohl Montag, 28.12.  die ca. 360 nm angehen. 

Wir können dann Samstag und Sonntag die letzten Einkäufe tätigen und die Fahrräder wieder mit an Bord holen. 

So ist der Plan.

Schaun wir mal.