05. Januar 2017 –   06. Januar 2016

St Martin, Marigot Bay – St. Croix, Christiansted – 97,3 sm

14.30 h Anker auf – 8.30 h Anker fällt

Das Wetter, der Wind bestimmt unser Ziel und den Zeitpunkt unserer Fahrt. 

Zumindest wenn wir das nächste Zeitfenster haben, am 22. Januar in Tortola unsere lieben Freunde Claudi+Michi in Empfang zu nehmen.

Wir müssen nördlich. Und in den nächsten Tagen sollte der Wind von Ost nach Nord drehen. Nun gut. Wir haben entschieden. Und richtig so.

Uns brachte ein guter Ostwind mit konstanten 15-20 kn hinauf.

Und welch eine Freude!

Um 17 Uhr änderten wir die bisherige Segelstellung vom Gross und Genua steuerbord.

Der Wind drehte immer achterlicher. 

Den Parasail konnten wir nicht setzen, da unser Dingi an Deck vorne fest verzurrt liegt.

Es wurde nun das Weihnachtsgeschenk ausgepackt – die rote Schleife abgenommen.

Der zweite Spinnaker-Baum!!!!

Er dient zu folgender Besegelung bei unserem Worldi, Fahrt „vor dem Wind“ - also achterlich:

Die große Genua auf der Steuerbordseite mit großem (vorhandenem) Spi-Baum gesetzt, die Kutterfock mit neuem kleineren Spi-Baum auf der Backbordseite.

Da wir dieses zum ersten mal angeschlagen haben dauerte es eine Weile und so daß wir erst kurz vor Dunkelheit fertig waren. Es klappte supi. Gute Crew.

Leider haben wir kein Foto mehr gemachen, wir waren auch ein wenig aufgeregt.

Die Segel standen perfekt. Worldi lag ruhig und sauste durch die Wellen. Die Logge zeigte gute 7 kn an. So konnten wir beruhigt in die Nacht fahren. Sollten sich Winde verstärken kann man problemlos die Segelflächen verkleinern (reffen).

Da hieß es dann um 1.30 h nach Hochrechnung der Meilen – wir sind zu schnell, wir müssen einreffen sonst sind wir noch in dunkler Nacht am Morgen in St.Croix. Und fremde Inseln – Häfen – Buchten wollen wir nicht bei Dunkelheit erreichen.

Nach toller Fahrt – jeder bekam seine 2-3 Stunden Schlaf pro Schicht – hatten wir um 6 Uhr die Insel querab. Der Anker fiel um 8.30 Uhr in der Buch vor der Hauptstadt.

Nun sind wir in den US – Virgin Islands. Gastflagge ist gesetzt.

Das heißt nun erst einmal Schiff aufräumen, das dauert auch so immer seine 1-2 Stunden.

Dann setzen wir uns in Dingi und fahren an Land. Bewaffnet mit all unseren wichtigen Schiffsunterlagen zum Einklarieren.

Alles richtig gemacht. 

Jedoch – oh Schreck,  wir stehen vor dem verschlossenen Custom. Sollte offen sein um diese Zeit. 

Was nun ? 

Heute ist Feiertag – bekommen wir die Aussage eines sehr netten Shop-Besitzers.

Jedoch, eine Politesse vor dem Zollhafen ist so lieb und ordert einen Custom-Officer zum Nachmittag für uns zum check-in.

Ok, dann schauen wir uns derweil das niedliche Örtchen an.

Gässchen hübsch renoviert und dezent gelassen

niedliche Hafenmeile

wo wir es und natürlich gut gehen lassen

Umwerfend immer wieder die Malereien auf den Hauswänden, leider kenne ich die Geschichte hierzu nicht. 

St. Croix ist die größte Inseln der US - Virgin Islands.

Umrundet mit dem  Inselriff, reich an Historie und natürlicher Schönheit. Viel weniger  besucht als alle anderen Virgin Inseln.

Das reizt uns sehr.

 

 

 

Wir geniessen den ruhigen „Danish West Indies“ -Flair, der sich auf der Insel fortsetzen soll.

Das check-in am Nachmittag klappt – Fingerabdruck und Foto muss auch hier sein bei den Amis aber geht recht bemüht und zügig. Obwohl der Computer nicht so wollte wie er sollte. Also bekommen wir unseren Stempel in den Paß, eine Bescheinigung wie sonst üblich konnte nicht ausgedruckt werden. Na, ob wir da noch Schwierigkeiten bekommen beim check-out ???? Und es hat nix gekostet !!!!

Feiertag Freitag.

Feiertag Samstag.

Dann Wochenende.

Montag sollten wir den Wisch abholen.

Pustekuchen – weil.....

Wir haben eigentlich aus Begeisterung erst einmal ein Auto reserviert für Montag, um uns diese größte US-Virgin Island – Insel anzusehen.

Pustekuchen.

Wir guckten in unsere Wettervorhersagen – Wetterwelt (Meno Schrader) und Windi sagten beide in den nächsten 3-10 Tagen stärkere Nordwinde voraus.

Aus die Maus

Crewbesprechung.

Wir müssen ca. 40 sm nördlich und dann östlich, wenn wir pünktlich so am 18.-20. Januar in Tortola sein wollen. (Claudi+Michi kommen :-)))

Crewentscheidung.

Morgen Anker auf und ab in den Norden, es sind noch komode Ostwinde.

So einen tollen ersten Eindruck von der Insel und wir müssen sie verlassen. Das schreit nach „wir kommen wieder“.

Schaun wir mal.

 

Sonntag, 08. Januar 2017

St. Croix, Christiansted – St. John – 39,7 sm

Great Cruz Bay,  Chocolate Hole, Cruz Bay, letztendlich Caneel Bay  -  39,7 sm  

Oh nee – erst in der 4. Bucht packten wir eine Mooring und lagen glücklich in der Dämmerung endlich safe.

Aber was für ein „hajopei“

Also - 

was wir wussten – uns angelesen haben im „Cruising Guide“ - ist, daß St. John zum größten Teil National Park ist. Von dem Milliardär und Philanthrop Lawrence S.Rockefeller aufgekauft und 1956 von US-Präsident Eisenhower zu zwei Drittel zum Virgin Island National Park erklärt. Somit sind nur einige Buchten frei für Moorings oder Ankerplätze. Gut ausgewiesen, wie wir lesen. Aber die Realität sah anders aus. Die Buchten waren vollgepflaster mit den Moorings, an denen rein optisch viele Dauerlieger lagen. Kein Platz für Fahrtensegler wie wir. Ankerplätze waren nicht vorhanden. Das erlebten wir nun in drei Buchten. Somit schmetterten wir in den wunderschönen Nationalpark hinein. Tolle Landschaft, herrlicher Sandstrand, verträumte Bucht. Mooring gegriffen.  Zahlbare $ 26,00 pro Nacht. 

Aber nicht geschützt gegen Nordwinde.

Hier könnten wir ein/zwei Tage bleiben.  Wirklich wunderschöner Strand !!!!! Ein muss !

Aber das Wetter bestimmt unsere Fahrt, wie schon gesagt. Und der Nordwind ist weiterhin angesagt. 

Crewbesprechung, wir sollten einen langfristig sicheren Ort ansteuern, den es eigentlich nur weiter nebenan auf St. Thomas gibt. Also ehrlich gesagt – auch achten wir auf unsere Bordkasse. Muss doch sein, wir wollen schließlich noch einige Jahre so schön weiterreisen können. 

Da wird wieder der Cruising Guide studiert und entschieden: 

morgen früh Anker auf. Wir kommen wieder. Schaun wir mal

 

09. Januar 2017 – Montag

St. John, Caneel Bay – St. Thomas, Charlotte Amalie - 10,4 sm

8.30 h Anker auf  -  10.30 h Anker fällt 

 

Direkt vor der Hauptstadt  offenbart sich eine  Bucht mit einem großzügen freien Ankerfeld.

Abdeckung vom Norden ist gesichert.

Der Anker fällt und liegt sicher. 

Der Skibbi bückt sich und hat Rücken.

Na denn – passt ja ausgezeichnet. 

 

Also erst einmal zur Insel:

St. Thomas ist schon einerseits sehr geschichtsträchtig in der Seefahrt, Handelspunkt der West Indies zwischen Nord- und Südamerika und spektakulär in dem Verkauf von Dänish an die USA 1917 für US$ 25 Millionen. Die US-Flagge wurde gehisst. Benannt nach einer Dänischen Königin ist seitdem Carlotte Amalie die Hauptstadt der US Virgin Islands. 

 

Zu meiner ganz persönlichen Freude habe ich das Wohn-und Geschäftshaus des Großvaters von meinem Cousin gefunden, der hier mit seiner Frau und den Kindern von 1905-1917 gelebt hat. 

Deutscher Konsul und Mitarbeiter der Hamburg-Afrika Linie (HAPAG). Gänsehaut pur.

Mein Cousin hat das Leben seiner Großeltern explizit erforscht und niedergeschrieben.

Somit freue ich mich sehr, diese Adresse noch nach so vielen Jahren vorgefunden zu haben.  

Natürlich habe ich frech geklingelt, wurde hereingebeten und herumgeführt, habe Fotos machen dürfen und vom Balkon aus auf den Hafen geschaut. Da lag unser „Worldi“ !!!

Direkt vor dem Anleger „Kings Warf“, wo damals das HADAG Bürhaus war. 

In den nächsten 2 Tagen kuriert Skibbi Rücken aus – mit heilenden Massagen, Thermocare äußerlich und Medizin innerlich. Dann widmen wir uns langsam wieder der Stadt und entdecken die ersten urigen  Gässchen, den Hafen mit den Luxusjachten (ich meine nicht unser Dingi links), die typische Verführungsversuche an die Cruisers (häppi Diamond zum duty free price) und lassen es uns gut gehen mit Island Summer.

Witzig

Die direkte und schnellste Verbindung zu den Nachbarinseln – Airlines - landet direkt neben uns – bestimmt 5 x täglich !!! und auch Sightseeing Flüge

tolle Autos – tolle Nummernschilder - 

Im Supermarkt „Pueblo“  finden wir alles was unser Herz begehrt. Es ist hier auch nicht viel teurer als anderswo. Hatten wir so (falsch) gedacht. Aber man muss auch so einen günstigeren Supermarkt finden. Wir stolperten auch in einen (überall beworbenen) „Moe's Fresh Market“. Klingt gut, aber war teuer. (TK-Pizza für $ 13,00 – endlich dunkles Brot für $ 5,99 etc.- haben dann nicht weiter geguckt und nur ein Baguette normal genommen, war ok.) 

Das nur als Tip für alle die diesen Blog lesen und ebenfalls hier her kommen.

 

12.Januar 2017

Inseltour St. Thomas

 

 

Wir haben ein Auto gemietet und tourten über die Insel. Erst einmal bestechend ist die direkt vom Ufer ansteigende Landschaft, hügelig und satt grün. Tropisch bewachsen, geschmackvoll einfach bebaut und gepflegt. Natürlich auch karibische Schlichtheit. 

Wir fahren hoch auf die Nordseite.

Wie gut daß wir hier nicht ankern – das wäre sehr rough. 

Schon auf den letzten US-Inseln fielen mir folgende Warnschilder auf. Man hat halt gelernt aus der Vergangenheit. Und weitere Hinweisschilder zeigen den Weg nach oben. Supertoll, finde ich.

Wie schreibt der „Iwanowski's Karibik-Reiseführer“ so richtig: 

„St. Thomas bietet eine entwickelte Tourismusindustie a la USA sowie zollfreies Einkaufsparadies -  Buchten mit weißen Sandstränden vor einem saftgrünen Gebirgszug …..“ Spanisch-niederländisch-britisch-dänisch-amerikanische Mixtur. 

 

Korallen

Zu dem Thema Korallen. Wir sahen vor mehr als 20 Jahren bei unserem ersten Besuch in der Karibik die Farben-Vielfalt der tollen Pflanzen des Meeres. Die Stürme, Hurrikane und auch die Vielzahl der fallenden Anker hat so viel zerstört. Es ist schön zu wissen, daß hier in der Karibik zumindest einiges versucht wird, den Bestand zu erhalten, ja sogar zu vermehren. Wir trafen Helfer die sogar Korallen neu pflanzten, pflegten und schützen. 

So wie die Insel St. John Naturschutzgebiet ist, dort darf fast ausschließlich nur in den Buchten die vorhandenen Moorings genommen werden, die sorgfältig gesetzt wurden. Anker falle lassen verboten oder nur bei ausgewiesenen Gebieten. Gut so. Hoffentlich helfen auch diese Schilder

Verkehr

Wie war das nochmal? Marinique und Guadeloupe ganz normal.

Die anderen Karibik-Inseln Linksverkehr – Steuerrad im Auto rechts. ok. Kennt man aus England etc. 

Hier auf den US - Virgin Island  alles falsch.

Linksverkehr – Steuerrad im Auto links !!!!!.

Das ist echt verdreht.

 

 

13. Januar 2017

Freiiiiiiitag – wie John Ment – Radio Hamburg immer sagte.

Wir geniessen den „homeday“. Kleinigkeiten müssen immer verbessert oder repariert werden. Skibbi holt schon wieder die Werkzeuge heraus, ich finde immer etwas zum helfen oder schreibe, putze, nähe, backe etc. Der ganz normale Alltagswarnsinn. Es wird Wasser gemacht. Aber solche Tage lieben wir an Bord. Auch das macht unser Leben aus. Ist doch wie immer.  

Der Wind bläst wie vorhergesagt , teilweise hauen hier Böen von teilweise bis zu 38 kn kräftig in die Bucht. Es ist recht kühl bei trotzdem 26 Grad und das Wasser saukalt – 25 Grad. Da muss schon mal abends ein Langarmshirt herausgekramt werden und in die Decke gekuschelt werden. Nur die Socken, da weigere ich mich noch, obwohl ich könnte. 

 

Live Music

So ein Schild – eine Ankündigung irgendwie irgendwo – zieht uns magisch an. Wir haben es bisher häufig versucht und sind bis auf wenige Ausnahmen nicht enttäuscht worden. Manchmal sogar ist es richig gut. So wie heute, Freitag der 13. 

Direkt gegenüber an der „Waterfront“. Da traf sich wohl alle Musiverrückten Veteranen die es echt drauf hatten. Ob Sie Armstrong, Sinatra, Sammy Davis jr, Dean Martin oder andere Idole kopierten – echt spitzenklasse. Und richtig gute Typen. 

 

14. Januar 2017

Bustour zum Männerschoppen

Wir haben auch hier "Budget Marine" entdeckt . Auch wenn eigentlich kaum etwas fehlt, man könnte doch mal mit dem Bus in die   östliche Ecke fahren und mal schauen. Gesagt getan. Uns fehlt tatsächlich noch ein Adapter, um unsere Gasflaschen aufzufüllen. Laut Katalog vorhanden, Im Laden nix.

Es war eine schöne Tour. Mit den "lokal Bussen" zu fahren ist immer spannend. 

Und nun gucken wir Wetter - vor Mitte nächster Woche geht es wohl kaum weiter. Aber es ist hier auch noch einiges zu entdecken.

Schaun wir mal

Das Wetter, der Wind bestimmt unser Ziel und den Zeitpunkt unserer Fahrt.