Deltaville, Virginia  -  die letzten Tage entdeckten wir auf unseren Fahrradtouren sogar dichtbei nette Strände, traumhafte Grundstücke am Wasser und erfrischten uns im Café oder abends sogar mit Livemusik im “Sunset Grill”.

Die Lufttemperaturen wurden kühler, so daß wir sowohl die dicken Pullover als auch die dicken Betten aus der Versenkung herausholten

Die letzten Einkaufstouren wurden erledigt und auch hier im nahe gelegenen Mathew Town konnte ich Wandmalereien bewundern und für euch fotografieren.

Immernoch beobachten wir das Wetter und waren täglich hin und her gerissen mit dem richtigen Los-segel-termin.

Spontan entschlossen wurde am 05. November 2020  Worldi ins Wasser zu hiefen. Wunderbar.

 

 

Am nächsten Tag ging es dann mittags endlich los. Letzter check. Alles soweit ok.

 

Freitag, 06. - Montag, 09. November 2020 - 

Deltaville, Fishing Bay,  nach  Georgetown, South Carolina  -  410 sm 71 Std. 

Worldi in der Abendsonne - ist das nicht toll!

Die Aufnahme kam von Helga und Jochen "Arcadia", die neben uns segelten/motorten. Tausend Dank.

 

Ok Ok – das Wetterfenster sagte laue Winde. Das war uns aber angenehmer

für den Törn aus dem Cheasapeak heraus und am Samstag dann um das Cape Hatteras herum. Dort an der Ecke geht die Wassertiefe von 3.500/2.500 m in nur 10 Meilen auf 20m. Dadurch entsteht bei östlichen Winden auch eine äußerst unangenehm und gefährliche hohe Welle. 

Na und das will man ja nicht wirklich! 

Will man nicht – hatten wir trotzdem! 

Leider die Restwelle von den vergangenen Tagen, die uns ordentlich durchschaukelte.

Der Wind lau, die Wellen hoch – und das nach 5  Monaten Segelpause. Aber es ging uns beiden erstaunlich gut. Zum Glück kein Magengrummeln o.ä.  Da sind wir wirklich froh. Kann doch immer mal passieren. 

So segelten wir den Samstag und Sonntag mit häufiger Unterstützung des Jockels in die Wärme. Ihr wißt ja – es ist langweilig. Essen lesen schlafen essen lesen schlafen etc. 

 

Montag morgen erreichten wir dann im Morgengrauen die Ansteuerungstonne von Georgetown. Es wurde windiger – So bei 25 kn mindestens. Macht normalerweise nix.

Die folgenden Stunden wurden dann nochmal ….. aufwirbelnd. 

Man muss sich vorstellen, das Wasser läuft mit ca. 3,5 kn aus  der Einfahrt, dem Fluss.   Der Wind bläst gegenan. 

Es sprudelt in der Einfahrt wie in einem Wirlpool. Also, Motorhebel auf den Tisch und durch. Das zog sich ca. ½ Stunde, dann waren wir in Landabdeckung und es wurde ruhiger

Wir fuhren noch ca. 2 Stunden Flussaufwärts bis zum “Rondeel” vor der Steelfactory Georgetown Centrum, ein ausgewiesen ruhiger Ankerplatz. Recht so.

Da lief dann am Montag erst einmal nichts besonderes mehr. Nur das typische “klar Schiff” machen außen wie innen. 

Die “Alita” mit Brenda und Bernd liegen hier auch vor Anker. Großartig. 

Bei stralendem Sonnenschein trugen wir die Seglerbeine am Dienstag dann in das idyllische Städtchen Georgetown und waren recht angetan über die niedlichen “Harborwalk” und der Frontstreet mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants. 

Auch tapperten wir in das dort ansässige “Maritim Museum” und erfuhren mehr über den zweitgrößten Seehafen von South Carolina.

Da links hinten vom Brunnen liegt Worldi

 

Zu Mittwoch und Donnerstag sei nur so viel gesagt – Dauerregen!

Und am Donnerstag Nachmittag umschlangen uns die Krakenarme von ETA – Ausläufer vom Tropischen Sturm – und fegten in unsere doch so friedliche Bucht. 

Der Ankergrund besteht hier aus dickem Schlamm. Der Anker war wohl gut eingegraben, wollte aber bei den vielen und drehenden Böen nicht auf dem Punkt bleiben und schlidderte ein wenig von links nach rechts. Zum Glück nicht wirklich mit Positionswechsel, aber doch für uns zeitweise beunruhigend. In Anspannung saßen wir im Cockpit und beobachten das Spektakel. Schiffe neben uns hatten ähnliche Aufregungen  oder mussten sogar Anker hoch nehmen und neu ankern.

Es ist doch immer wieder schön wenn es vorbei ist. Hatte aber so 3 Stunden gedauert. 

Na, wir wollen nicht klagen.

Hurricane ETA hat in Nicaragua, Honduras, etc. viel Verwüstung angerichtet. In Guatemala ist aufgrund der in den Rio hinein strömenden Wassermassen auch viel kaputt gegangen. Mir tut das persönliche Elend dadurch immer so leid. Als wenn durch Corona nicht genug Verlust entsteht! Zum Glück erfahren wir immer von Segelfreunden, daß viele persönliche Spendenmittel aufgebracht werden, um vor Ort zu helfen. Das haben wir ja ganz deutlich in Guatemala erlebt. 

Nun, da wollen wir auch wieder hin.

 

Eigentlich wollten wir am Freitag, 13. (grrr) weitersegeln zu unserem nächsten Etappenziel St. Augustine – ca. 240 sm. Aber laue Winde wurden vorhergesagt. Wir hatten keine Lust, wieder mehr als die Hälfte der Strecke mit dem Jockel zu fahren. 

Pläne sind dazu da sie umzuschmeissen. Also geniessen wir hier noch ein schönes Wochenende bei Sonnenschein und u.a. netter Gesellschaft mit Brenda und Bernd.

 

So wie es aussieht geht es Dienstag weiter. Eine Mooring ist für Donnerstag dort gebucht – muss man immer vorreservieren. Wir würden gern eine Woche dort bleiben. 

Schaun wir mal.