Regenzeit in Guatemala

Rio Dulce – Marina Tortugal und unsere Stadt Fronteras.

 

Und unsere neuen Scheiben der Sprayhood. Sieht man doch gleich, oder? !

 

Nein Nein, ich hab es mir viel schlimmer vorgestellt. 

Direkt nach unserer Ankuft hier Ende Juni hatten wir zwei Nächte, in denen über uns ordentliche Gewitter tobten. 

Böse Wolken, Blitz und Donner zogen genau über uns hinweg. Wir lagen safe in der Tortugal Marina, jedoch erwischte der Blitz zwei unserer Segel-Freunde, die mit ihren Segelschiffen vor Anker hier in der Bucht lagen. Wie ärgerlich. Der Schaden an der Elektronik ist dann immer groß. Das will man überhaupt nicht haben. 

Nun hatten wir fast regenfreie Wochen und haben einiges entdecken können. Der Rio Dulce ist als Fluß die Verbindung, um zu den diversen Marinas, Werften, Restaurants  oder für die Einheimischen halt  nachhause  zu kommen.

Sonnenschein und blauer Himmel !!!!

Auf einer Tour mit unserem Dinghi haben wir alle Marinas, Werften, Restaurants etc. abgefahren. War schon eindrucksvoll. 

 

Wir wollen euch nicht langweilen mit den kleinen Arbeiten, die bei Worldi halt so anliegen. Aber wir sind froh, hier alles in Ruhe abarbeiten zu können. Da werden die Winschen gewartet und geschmiert, Entlüftungen repariert, Holzarbeiten an Tisch und Treppen verrichtet, Motor- und Wassermacher Pflege verrichtet. 

Auch besuchen wir Hektor oder er kommt alle 3-4 Tage bei uns vorbei, um unsere “Kuchenbude” (Sprayhood, Bimini und Seiten )  anzupassen - natürlich mit dem Arbeitsboot, Mitarbeiter und Sohn Eduardo. 

Es wird Maß genommen für die neue Kuchenbude

Wie schön, wenn das Holz wieder aufgefrischt wird.

Die Frontfarbe am Herd blätterte ab, somit haben wir sie abgeschmirgelt. Nun glänzt alles wieder.

Um Einkäufe zu machen entdecken wir die vielen kleinen Obst- und Gemüsestände am Straßenrand oder drängeln uns durch den Supermarkt Despensa Familiar, der schon fast alle Wünsche erfüllt. Natürlich gibt es an jeder Ecke eine "Ferreteria" für den Skibbi, damit er derweil Männershoppen machen kann. 

Ich erfreue mich so an den Trachten der Maya-Frauen und daran, daß ich von der Körpergröße halt auch hier – wie in Mexico – die Frauen um einen Kopf überrage und den Männern in Augenhöhe begegne.

Die einzige Straße, die von Nordwest nach Südost über den Rio Dulce führt,  ist die CA13, und damit geht alles auch direkt durch Fronteras. Wie im vorerigen Blog beschrieben, schleichen die LKW's aneinander vorbei, Fußwege gibt es nicht, die Warenauslage geht fast in die Fahrertüren hinein. 

TukTuk sind die dreirädrigen Taxi-Autos, die  einen günstig von A nach B bringen können. 

.... und der Geldautomat wird gut bewacht. 

Morgens um 7.30 Uhr ist im Funk auf Kanal 69 das Cruisers Net . Da wird alles abgefragt, was wichtig ist.  Veranstaltungen, an denen wir gerne teilnehmen.  

Wie zum Beispiel:

Die Crew eines Katamarans aus Neuseeland  “Parlay Revival”  – alles schnuckeliege Typen – hatten eingeladen zum  Rosted Pig Essen.  80 lbs wurden gegrillt, Salat und viele Leckerein dazu angeboten. Mehr als 100 Leute trafen sich.

Das Motto: Make the wold a better place.

Der Erlös von fast 500 US $ gaben sie der Casa Guatemala, einer gemeinnützlichen Einrichtung speziell für Jugendliche zur Hilfeleistung an Gesundheit, Ausbildung und Lebensqualität in der Familie.  Großartig.

- Freitags ist hier in der Tortugal Marina “Movienight” mit Pizzaessen etc. 

- 2 x monatlich ist Flohmarkt für Sailors

- Jam Session und Musikveranstaltungen sind auch monatlich.

- Ebenso wird jede Woche ein Ausflug angeboten,

- Ein “fresh fruit and Vegi” Boot fährt die Marinas ab und bietet frische Ware an. Wer nicht von Bord kann ist gut aufgefangen. 

- Auch per Facebook – Cruisers Gruppen werden diverse Veranstaltungen angeboten.

 

Es muss also keine Langeweile aufkommen.

Zur Zeit sind die viele Yachties im Heimaturlaub. Es wird am Ende der Hurrikan Saison sicherlich belebter.

Piraterie und Überfälle.

Es ist ein Thema was einen hier in Zentralamerika nicht erspart bleibt.

Und es liegt mir auf der Seele.

Wir sind Großstadtmenschen aus Hamburg. Sicher ist es damals wie heute in jeder Großstadt immer wieder an der Tagesordnung – die Kriminalität.

Aber wenn du mit deinem Schiff und “allem Hab und Gut” hier durch das Wasser schipperst, möchtest du die guten Seiten der fremden Welt erobern.

Es ist schon demoralisierend, wenn du hörst, daß neben dir die Dinghies geklaut werden, Motoren verschwinden, Segelyachten mitsamt Skipper vermisst werden und Segelyachten überfallen und sämtlicher Wertgegenstände beraubt werden, Menschen zu Schaden oder gar zum Tod kommen. 

Es verfolgt uns seit ein paar Jahren schon immer wieder. Selbst sind wir ja auch einmal in eine missliche Situation geraten, die glücklicherweise glimpflich abgelaufen ist. 

Es bedrückt mich – oder sage ich  einfach “wisch wisch mir passiert schon nix –   überall in der Welt können diese Dinge geschehen”! ????  

Angst macht vorsichtig, sollte uns aber nicht von unserem Vorhaben abhalten. 

Und mein Skibbi ist so positiv – das stärkt. 

Hoffen wir das Beste.

 

 

Sodele. Weiter gehts.

Wir entdecken auch in unserer Marina immer wieder neue Wege, versteckte Hütten und traumhafte Vegetation. 

 

Unser Liegeplatz

Futterstelle für die Enten. Sogar eine Schildkröte schwimmt hier zwischen den Schiffen herum. 

tolle Terrassen vor den schnuckeligen Apartments;

und der Weg dorthin mit faszinierender Natur

Es befinden sich mehr Gäste in der Anlage als wir vermuten. Speziell zum Wochenende kommen sie aus den verschieden Ländern. 

Gruppen aus Skandinavien, Arbentinien etc. sind hier einquartiert. Wir sprachen gestern mit jungen Dänen, einer Gruppe von ca. 10 Personen auf einer 5-wöchigen Rundreise durch Mexico, Belice und Guatemala. Auch toll.

 

Nächste Woche segeln/motoren wir noch einmal 10 sm wieder flussabwärts zu Tom in die Texan Bay (Cayo Quemado), um unser Kutter Segel und das neue Lazybag abzuholen.  (Baumkleid für das Großsegel, schützt das Großsegel vor den schädlichen UV-Strahlungen etc.) .

4 Jahre unterwegs, viele böse UV Strahlen, das macht das Material auf dem Schiff schon ganz schön mürbe. 

 

Danach geht es dann Donnerstag zur RAM Marina, um Worldi aus dem Wasser zu heben und an Land aufzustellen. Es beginnt dann die Arbeit am Unterwasserschiff.

So ist der Plan. Wir sind gespannt. Schaun wir mal. 

 

 

....nur noch 6 Wochen bis zum Urlaub in Hamburg :-))