29. Juni 2016

Regentage in Trinidad

Es ist die Jahreszeit - Sonnenschein und täglich 1 bis 3  Regenschauer. Es ist kein Dauerregen, sondern ergießt sich eine kurzer Zeit warm über uns hinab. 

Dieser Bus ist der hier typische Mini-Taxi-Bus, der unentwegt für kleines Geld von Chaguarama in die Hauptstadt Port of Spain fährt. Wir holten unser Visum heute morgen ab - und stärkten uns in einer unserer neuen Filialen hier vor Ort.

29. Juni 2016

Arbeitstage in Trinidad

 

 

Es ist vollbracht:

1. Der Wassermacher ist eingebaut und funktioniert. Ich weiß gar nicht wie sich der Kapitän sich durch solch ein Elektro-Kabel-Schlauch-Gerätegemuse durchfinden konnte. Ich bin stolz auch ihn.

2. Der Kompass hat wieder eine Beleuchtung und einen Schalter.

3. Der Motor ist gewartet und Öl erneuert

4. Das gesamte Werkzeug und Ersatzteile sind geordnet, sortiert und aufgelistet.

5. Wir haben unser 10-Jahres-US-Visum im Pass 

 

Und alle Arbeiten im Schiff werden krabbelnder- und kriechenderweise vollbracht, den Körper verdrehend und - letztendlich - bei 32 Grad im Schiff. 

 

Und mal eben ist nicht.

Jede Kleinigkeit ergibt wieder Neuigkeit. Die Schrauben sind zu groß. Das Kabel muss verlängert werden, und Schrumpfschläuche müssen her, Schlauch ist hier zu wenig und die Schellen passen nicht : 

"schnell, Tücher und Schüsseln bitte, es tropft."

 

und wohabichdochgleichdasnunwiederhingetan....

 

Wir gucken im Stauraum.

 

Dazu muss die Matratze hoch, unterm Bett im Kasten mit ...

Das Boot wird von innen umgekrempelt, nur um ein paar blöde ichweißnichtwas Ersatzteile herauszukramen. Na, zum Glück haben wir fast alles dabei. Fast.

Kapitän: "Ich gehe mal eben schnell zum Männereinkaufsgenießladen (Marinashop) und hol noch...."

Da wird die Scheckkarte leerer, weil "ich hab eben auch noch hmhmhm gesehen und gekauft. War 'n Schnäppchen."

 

Ich kann derweil nur die typischen Frauenanreichhandgriffe machen. Zum Glück kenne  ich allmählich die Ausdrücke der meisten Handwerksgeräte und weiss wo ich sie finden kann - zumindest vor dem erneut veranstalteten Chaos.

 

Seht selbst.

Und heute Abend gehen wir erst einmal wieder lecker essen: Schwertfisch vom Grill mit frischem Gemüse

 

Schwertfisch - vorher - nachher

Daß wir unser Visum haben ist richtig schön. Die Mühe hat sich gelohnt - und für alle Yachties die es noch vor sich haben, es geht hier in Trinidad wirklich flott und problemlos. 

 

26. Juni 2016

Maltage in Trinidad

 

Worldi 's Unterwasserschiff ist wieder bunt - das mögen die Delfine und Wale doch so gerne

Wir sind nun wieder im Wasser - im kleinen Hafen vor der Werft. Hier bleiben wir noch ein paar Tage. Zum 1. weil wir in der Hafenkneipe "Zanzibar" in einem sehr gemütlichen Restaurant mit lukullischen Genüssen - na was wohl noch zum 2.  ?!? . Fussi gucken können. 

Deutschland hat sich soeben souverän ins Viertelfinale geschossen. Danke Junx, ihr habt somit meinen Sonntag gerettet, der Kapitän hat blendende Laune. 

Morgen heißt es wieder Abschied nehmen. Die Crew von der "Lili" und Beate von der "Balou" reisen heim, wie auch schon letzte Woche die "Murada". Es zerreißt einem zum einen schon ein wenig das Herz, wo man auf der anderen Seite hofft , sich doch nach dem Heimaturlaub irgendwie wieder zu treffen. Wir wollen ja fast alle noch viel sehen von den schönen Flecken dieser Weltkugel. 

 

Heute also wieder mal ein nettes Treffen mit allen Bekannten hier zum sundowner. Herrlich.

Doch auch die ersten Heimaturlauber kehren bald zurück. Bis dahin werden wir unser Schiff auch wohl mit den Feinheiten fertig haben. Wir nutzen die Zeit mit gutem Internet an Bord, um Freunden zu schreiben und die Kontakte nachhause zu pflegen, Fotos zu sortieren und beschriften, Blog zu schreiben :-) , Musik und Bücher  herunter zu laden etc..  Ein neues Dingi-Cover wird bestellt und genäht zum Schutz gegen die Sonne oder  der neue Wassermacher getestet. Bin gespannt ob ich mich auf den nun endlich verlassen kann. Wir konnten unseren gebrauchten und im Motor stockenden Wassermacher an einen glücklichen und kompetent bastelnden  Texaner weitergeben - er wird wieder zum Leben zurück montiert. Auch gut. 

Ansonsten ganz normaler Alltag mit Wäsche waschen, einkaufen, kochen, basteln, reparieren, probieren etc.

 

Nach über 400 Tagen Abenteur-Leben auf "Worldi" ist der Hausputz  mit Brille und Zahnbürste in allen Ecken angesagt, innen wie außen. Aber irgendwie macht es auch Spaß und ist überschaubar. 

Unordnung während der Arbeitstage

ich bin nicht beim Kaffeemachen eingeschlafen, nein,  auch hinter dem Herd wird mal gründlich geputzt - mit Bille und Zahnbürste !!!

Für unsere ganz ganz-lange-im-Voraus-Langzeit-Planung - (mag ich immer nicht so gerne sagen wo doch alles anders kommen kann) haben wir hier in Trinidad unser US-Visum beantragt. Das ging schon per Computer von Grenada aus. Ellen lange Seiten wurden ausgefüllt, eingeschickt, akzeptiert. Dann hier in Trinidad voraus gezahlt. Einen  Termin vor Ort bei er US-Embassy  haben wir gleich nach der Ankunft hier machen können. 

Wir werden in der nächsten Woche unser Amerikanisches Visum plus Reisepass wieder abholen können. Es ist fast vollbracht.  

Nun sind wir präpariert und könnten die Bahamas besuchen, danach ggf. auch die Ostküste Amerikas hinauf segeln. Das natürlich, wenn wir nächstes Jahr Juni bis November den Hurrikans ausweichen wollen. 2018. Au weiha. Das ist noch so lange hin und wir erleben .......ich weiß nicht was noch alles. Aber wir haben das Visum dann schon mal in der Tasche. Auch gut. Well prepared. 

Hier in dieser sehr Industiebelasteten Bucht ist in den Werften und Yachthäfen so einiges los.

Es gibt diverse Partyschiffe. Diese fahren - beladen - überladen mit Menschen - für einige Stunden auf dem Wasser herum. Gibt es ja häufig in der Karibik. Aber hier treffen  sich nicht die Touris  und die Yachties. Nein. Die "Lokals" nutzen es fast ausschließlich. Mit überlauter lustiger Musik geht es los. Von Freitags bis Sonntags. Abfahrt um 14 Uhr, 19 Uhr, 23 Uhr. Ankunft entsprechend später und genauso stimmungsvoll. Ob wir es wage dort auch mitzufahren weiß ich noch nicht. Der Reiz ist da. Schaun wir mal.

 

 

Gästebuch

20. Juni 2016

Jüpiiii - ich habe alles wieder nachgetragen.

Nun, seit mehr als einem Jahr sind soooooo viele liebe Einträge bei uns eingegangen. Auf diesem Wege noch einmal an alle herzlichen Dank für die lieben Worte, die uns auf der langen Reise fern von euch begleiten, aber immer im Herzen mit uns tragen. 

Wir freuen uns riesig über jeden PIEPS

 

18.06.2016

Trinidad - Chaguarama - PEAKE-Werft

 

Wir sind aus dem Wasser mal eben herausgehoben - herausgeschoben worden.

Hier in der Bucht von Chaguarama befinden sich einige Werften nebeneinander.

Während der Hurrikan Saison lassen sich hier die Yachten an den Stellplätzen sicher vertäuen. Es wird hier gebastelt und gemalt, poliert und ausgebessert. Faszination ereilt uns bei dem Weg dorthin - zum Stellplatz. Wir fuhren (mit stehendem Mast) in die Kraneinfahrt, dann wurden die Gurte im Wasser unter das Schiff gelegt. Dabei begleitete ein Taucher dieses Vorhaben, um sicher zu gehen, daß die Gurte sich an der richtigen Stelle befinden.  Der Kran zog "Worldi" nach oben und brachte ihn sicher auf den Transporter. Vom schwebenden Bötchen zur Ablage auf den Transporter. Jo Cool mit den blonden Löckchen fuhr seinen Transporter mit uns dann sicher zum angedachten Stellplatz. Fein in Reih und Glied liegen wir nun alle dort nebeneinander. 

Die Werft macht einen super sauberen Eindruck auch hier an Land. Es ist sehr aufgeräumt und gepflegt, das Personal hilfsbereit und kompetent. Wir haben ja schon im vorgelagerten kleinen Hafen uns sehr wohl gefühlt, die klimatisierten Duschräume genossen und an dem kleinen "Hausstrand" Grill-Abende veranstaltet. 

Wir schlafen also weiterhin an Bord. Wir haben Strom und Wasser. Einschränken müssen wir uns natürlich, da wir das Wasser nicht abfliessen lassen können auf den Sandboden, sonder sammeln das Wasser in Behältnissen zur entsprechenden Entsorgung. Es stehen überall Mülltonnen. Aber es gibt schlimmeres.

Gekocht wird an Bord nicht, mit gesundem Obstfrühstück und Salatmittag überstehen wir den Tag und lassen uns Abends im Restaurant verwöhnen öder treffen uns zum gemeinsamen Grillen am Strand. 

Was fehlt ist - das Schaukeln :-)) 

Die Arbeit beginnt - nachdem das Schiff wunderbar abgespritzt wurde wird das vorhandene Antifouling von uns erst einmal angeraut und dann in 2 Anstrichen erneuert. Antifouling ist giftig. Es soll ja bewirken, daß sich wenig Bewuchs unter Wasser festsetzt. Demzufolge sind die Stäube und Dämpfe nicht sehr lecker für Haut und Haare. Na, das kennen wir ja schon. Aber nicht bei über 30 Grad im Schatten. Der Ganzkörperüberzug ist natürlich Luft-/Wasserdicht. Lecker. Nach 2 Stunden spätestens ist eine erste Pause angesagt. Da wir schon um 6 Uhr morgens beginnen kommt dann das  Frühstück auf den Tisch.

 

Die to-do-Liste bietet einiges her -  wir können uns einige Tage hier tümmeln, zumal die Mittagswärme kein Arbeiten zulässt.

Wir bleiben noch hier - einige der Freunde fahren für 3 Wochen nachhause, andere für 4-5 Monate. Dann kommen die ersten schon wieder zurück nach Trinidad. Wir möchten ja in der ersten Hälfte July / spätestens Mitte July  dann weiter nach Tobago. Schaun wir mal.

Und dann - nun kann ich es ja sagen.

Im August kommt Matthias und Franzi uns auf Tobago besuchen. Gemeinsamer Urlaub. Die Vorfreude ist gross auf allen Seiten.

Und dann - im September....

Dann werden wir uns in ein Terrain begeben, welches wir alleine wohl kaum bereist hätten.

...wir wollen segeln - von Tobago nach Guyana, Suriname, French Guiana.

Dieses mit ca. 20 Segelyachten zusammen, organisieret, vorgeplant, erlebnisreiches Rahmenprogramm in den einzelnen Gebieten und Flussmündungen.

Wer Lust hat schaut einmal unter

http://marinaslm.com/rally/  

 

Aber das ist noch lange hin - erst einmal Arbeitswochen in Trinidad, Urlaub auf Tobago mit der Familie.

Wir werden weiter berichten ....

 

 

 

 

01.06.2016 - Trinidad

 

Abfahrt Grenada, Prickly Bay - 31.05.2016 - 15 Uhr

Ankunft Trinidad, Chaguarama Bay - 01.06.2016 - 10 Uhr

89,9 sm

Ja, wir haben mit unseren 3 Segelyachten an einem kleinen Steg direkt vor dem Strand festgemacht. Nach 19 aufregenden Stunden.

 

Doch zuerst einmal Adé Grenada, Prickle Bay. Es hat uns rundherum auf dieser Insel sehr sehr gut gefallen. Ausgangspunkt in dieser Bay war insofern grossartig, da wir in der Marina von allen Wünschen erhört wurden. Angefangen mit den Aktivitäten wie Joga am Morgen, Ausfahrten tagsüber wie berichtet, Proviantierungen und   lukullische Genüsse am Abend. Dazu am Ankerplatz schönes Badewasser.

Dieses alles hat nun ein Ende.

 

Wir starten in die aufregende Überfahrt nach Trinidad.

Aufregend insofern, da wir wissen, die an Venezuela dicht liegende Segelroute wurde vielfach von Piraten aufgesucht, um die Yachten zu "verärgern". Nicht wirklich freundlich. 

 

Ich bin ganz ehrlich - mir war am Morgen vor der Abfahrt wirklich mulmig im Bauch. Wiedermal ein Sprung ins Ungewisse. Dawegen.

 

Aber natürlich habe ich vorgesorgt. Die Trinidad Coastguard wurde von uns entsprechend informiert, wie und wann wir unsere Tour starten. Diese sind ja auch daran interessiert, daß die Yachties heil ankommen. Wir sind mit 3 Yachten zusammen gestartet. Dank der explizieren Routenführung von Alfons (Murada), der stündlichen Funkrunde auf immer wechselnden Kanälen und mit geheimen Erkennungen, der Fahrt in dichten Abständen und aufeinander abgestimmte Geschwindigkeiten, Nachts ohne Positionslichtern.... hatten wir eine sichere Überfahrt. 

Aber die Fahrt war schon speziell.  An Schlaf war kaum zu denken.

Trinidad in Sicht.

Sonnenaufgang. Langsam wurde es hell.

Regenwolken zogen auf.

Erst leichter Regen - dann sahen wir das Elend.

Wetterleuchten, immer dunkler werdende Wolken, Gewitter - na gut.

Wenn es denn sein muss.

Well prepared gingen wir ins 2. Reff und dann ins. 3. - aber es fing schon heftig an zu kacheln.  

Nun haben wir das auch mal erlebt. Wie doch selten. Fliegende Gischt. Wind Böen im Gewittertrubel  bis zu 35/40 kn. Regen quer. Zeitweise dachte ich am Ruder stehend es sind Hagelkörner die mir auf die Backen klatschen (Wangen), waren es aber nicht. Zum Glück war es relativ warm, durchzogen mit ein paar Kältezonen.

Und das kurz vor der Küste. Der schmale Eingang um das Osteckchen herum brachte uns zum Glück Wetterberuhigung. Wir konnten safe in die Bucht Chaguarama einlaufen. Gross ist das Ankerfeld - viele Werften nebeneinander. Wir steuerten gleich die erste an. "PEAKE". Erst mißglückter Ankerversuch, dann doch freche Einfahrt an den kleinen Steg mit nur 7 Liegeplätzen. 3 davon für uns. Und das, obwohl man eigentlich laut "Einklarierungs-Bestimmungen" erst ankern MUSS - zum CUSTOMS etc.  mit dem Dingi und darf DANN erst  an Land oder in den Hafen. Na ja, wir machten fest trotz meckern des Hafenmeisters und schickten die Männer erst einmal per Dingi zum Zoll. Ging alles gut. 

Geschafft.

Freude.

Wir sind in Trinidad !!!!

Erst einmal bleiben wir hier liegen, erledigen in den nächsten Wochen im Hafen einige Erneuerungen. Dann lassen wir uns an Land heben um den Unterwasser Anstrich zu erneuern. Nach einem Jahr unterwegs muss das sein. Hoffentlich wird dann nicht noch einiges sich zeigen, was repariert werden muss. Mal schauen. Wir haben ja 4-6 Wochen hier eingeplant.

Wie schon und Hamburg, Cuxhaven oder Las Palmas gesagt - man trifft sich als Langzeitsegler in Trinidad. Hier lassen viele ihr Bötchen aufmöbeln, bevor es weiter geht oder für einen Besuch nachhause. Wir haben uns fürs erstere Entschieden.

Abends - na wie soll es ander sein - wird "kommuniziert".

Ach - und noch eins.

Die Luftfeuchtigkeit ist hier enorm hoch - und das bei so tagsüber 34-35° - Nachts 29-30° - Die Flüssigkeit - tagsüber Wasser - rauscht nach dem Einfüllen oben, durch die Poren in Extremdruckgeschwindigkeit sofort hinaus. Schon die morgendlichen Bewegung der Frühstücksvorbereitungen sind "schweisstreibend". Mittags ist man fast bewegungsunfähig und erwacht erst wieder zu Aktivitäten ab 16 Uhr. 

Trotz allem haben wir uns mit dem lokal Bus bereits in die Hauptstadt Port of Spain fahren lassen. Wir haben es sehr genossen, wieder durch ein pulsierendes Leben zu laufen.  Die Atmosphäre wird geprägt durch den kosmopolitischen Mix aus Afrikanern, Indern, Chinesen, Thailändern, Europäern und Syrern.

Allgemein nette und freundliche Situation stimmen uns bisher sehr positiv.

Wir freuen uns auf weitere Touren.