28.Oktober 2016

 

Wir entdecken auch  hier in der Stadt immer wieder vieles neu.

Der Ort/ das Land lebt von der Geschichte.

 

Unser Ankerplatz - die alten Mauern -das Generalsquartier - ehemaliger Anleger

27. Oktober 2016

Kleine Eindrücke von French Guiana

Wir haben uns 2 Tage ein Auto gemietet

 

Mit Sabine und Joachim zusammen von der "Atanga" haben wir uns ein Auto gemietet.

Haha. Mal ebenso ist gut. Wir alle sprechen diese "Geheimsprache" nicht. Französisch. Na denn. In der Marina der Samuel hilft uns beim buchen. Leider ist hier weder beim Touristenoffice noch in der Budget Autovermietung irgend jemand der englischen Sprache mächtig. Aber das ist ja unser Problem.

Wir wollen nun in diesen zwei Tagen ein paar weitere Eindrücke sammle. 

Die erste Tour geht auf kleinen Wegen Richtung Atlantikküste. Es gibt eigentlich nur eine richtig große ausgebaute Straße, die N1. Hiervon ab erreichen wir auf doch erstaunlich guten asphaltierten Wegen kleiner Ortschaften.

Der erste Stop ist  Mana.

Eine kleine nette Stadt, die recht sauber und gepflegt aussieht, auch wenn einige Häuser aus zusammengesuchten Materialien wohnbar gemacht werden. Klein "Wildwesten". 

In diesem nördlichen Teil sollen angeblich große Rinderherden weiden. Wir suchen sie. Und finden eine abgelegene "Ranch des Teeres Rouges".

Gewaltig begrüßen uns die dort lebenden Höckerrinder - Nelore-Rind = Zebu. Ich habe diese Tiere noch nie gesehen und natürlich erst einmal gegoogelt. Die sind aus Indien nach Brasilien importiert, sind sehr resistent gegen große Hitze und Parasiten. Bieten bei der Größe eine großartige Menge Fleisch. 

Kaum zu glauben.

So viele Wochen haben wir unsere Augen an dichten Djungelbewuchs gewöhnt. Somit genossen wir die Weite der Landschaft.

Hier oben im Norden leben die vielen Indianer, Ureinwohner sklavischen Ursprungs etc in kleinsten Dörfern. Wir schlugen uns zwischendurch in selbige und durchfuhren, stiegen schüchtern aus. So richtig Tourist kennen die bestimmt nicht. Eindruck pur.

und wenn ER nicht mehr fährt, wird ER einfach stehen gelassen....

2. Tag 

 

Südlich von Saint Laurent du Maroni liegt Saint Jean. Auch dieses Dorf zeigt Gefängnisse aus der Deportationszeit. Leider nicht mehr zu besichtigen. Im Inneren und in den großzügigen Anlagen drumherum befindet sich nun das Militär. Wie man sieht - das Leben geht auch hier seinen normalen Gang - Zwitscherwetterbewerb 

Das Leben ist einfachst. Die Eindrücke beklemmend und begeisternd.  

die Wohnbedingungen bodenständig

und der Kinderalltag schlicht 

Auf dem Weg weiter in Richtung Apatou entlang des Maroni River hielt der Kapitän und Auto-Steuermann zum wohl verdienten Picknick an einem unerwartet idyllischen Plätzchen. Beach war am kleinen Fluss (Creek) - und in den kleinen Häuschen konnte man mit seiner Hängematte übernachten - wenn man wollte. Wir nicht.

Apatou sei noch erwähnenswert - aber irgendwie fehlen mir hier die Fotos - halt nicht fotogen. Wir erreichten eine unerwartet große und moderne Stadt  mit prachtvollen Häusern, ein Collage von modernster Bauart. Direkt am Maroni River gelegen mit moderner Fluss (Strand-) Promenade großzügigem Vorplatz, modernen Autos etc. 

Hallo - in the middle of nowhere !!!!!!

 

Man kann so -----------------------------oder so  wohnen. 

 

 

Resumé

Es hat sich wirklich gelohnt hier einige Tage, ja 3-4 Wochen zu bleiben.

Diese Stadt - dieses Land muss man langsam auf sich wirken lassen können. Und das gerade bei uns herunter. Schön, daß wir die Zeit hier haben. 

 

23. Oktober 2016

immer Sonnenschein - haha

Gester nachmittag fing es an - mit einem ordentlichen Gewitterguss, der bis in den Abend anhielt.

Und heute ist ab mittags der Himmel bedeckt, dunkel, Gewitter zog auf und es regnet - regnet - regnet.

Jedoch

Es hat auch seine guten Seiten.

Wir stellen uns in den Regen und geniessen die Abkühlung.

Wir nehmen derweil Schrubber, Bürste und Spüli und schrubben das ganze Schiff ab. Hierauf hatte sich während der letzten Wochen ein dicker Staub und Dreckfilm angesammelt.

Wir nehmen die Kanister und lassen sie mit dem Regenwasser füllen. Gutes Wasser zum spülen und waschen.

Nun ist Worldi wieder sauber - und wir erfrischt.

 

 

22. Oktober 2016

Es ist so interessant für längere Wochen an einem Ankerplatz zu liegen. Nicht nur daß man seine häufigen Wege zum Supermarkt, Café oder Wäscherei kennt. Nein, man lernt Land und Leute viel mehr kennen.

Die Art des Tragens der Bananen habe ich mir noch nicht angeeignet. Bei mir hat immer noch der Rücksack Vorrang.

 

Der Fluß Maroni ist hier sozusagen die Hauptverkehrsstraße. Es gibt natürlich die eine lokal N1 per Auto zu befahren. Jedoch nutzen die Bewohner der am Ufer liegenden Nachbardörfer/Häuser den Fluss mit ihren Pirogen (Einbaum).

An dem gegenüberliegenden Flussufer ist Suriname.

Von dort ist ein reger Verkehr quer über den Fluss hier her nach French Guiana,  Saint Laurent du Maroni. Hier gibt es Arbeit, Geschäfte, viele Schulen und Kindergärten. Der Bevölkerung aus Surinam wird ermöglicht,  ihren Kindern hier in "fast Frankreich" eine bessere Schulbildung zu geben. Also kommen sie täglich hier herüber. Natürlich per "Schulbus Piroge".  

Damit werden morgens früh ab 7 Uhr schon die Schulkinder hier am Steg abgeliefert.  Natürlich sind auch wir dann schon wach und hören das gebrabbelt und gejuche. Das gleiche spielt sich am Nachmittag wieder ab. Teilweise haben sie - wie auch immer - Musik dabei und tanzen auf dem Schiffsanleger. Und die können die Hüften schwingen sag ich euch. Schon in jungen Jahren.

 

....ach, und so ähnlich übrigens sieht auch das Bild der Webcam aus, was  hier von der Marina gemacht wird. www.marinaslm.com !! Unser Dingi hier quer vor - unser "Worldi" oben rechts. Immer unter Aufsicht. 

.....und ich habe mich schon gefragt "warum laufen einige Einheimische mit diesen Vogelkästen herum".  So wie wir mit unseren Hunden spazieren gingen ? Wollen die etwas verkaufen ? 

Nein...

Erklärung: 

Singvogelwettbewerb

Eine Art Nationalsport der Einwohner, zumeist Männer.

Sie treffen sich mit ihren kleinen Twatwas (Singvögel) zum Zwitscherwettbewerb. 

Der Vogel der am lautesten und variabelsten singt ist der Sieger.

Somit gehen die Besitzer gerne zum turbulenten Markttagen mit Ihren Lieblingen spazieren, damit diese geräuschtechnische Anregungen bekommen. Na, da hab ich dem aber was auf deutsch vorgezwitschert, so wie "Hamburg meine Perle".

 

21.Oktober 2016

Maroni River - French Guiana

Ankerplatz-multi-kulti und Faulenzergeschichten

Wassertemperatur/ Fluss- durchgehend 31,4 Grad

Lufttemperatur tagsüber 37 - Nachts 27 Grad

Sonne  Sonne  Sonne  -  nur einmal kurz Regen in 3 Wochen

Main Road und Schleuse im kleinen Supermarkt

Die letzten Tage waren umspektakulär herrlich. Es sind ja doch einige Yachten hier vor der Marina an der Moorig und warten die Hurrikan Saison ab. Wieder einmal aus "aller Herrgotts Ländern"  und durcheinander gewürfelt.

Da sind zum Beispiel die Deutschen, die vor über 25 Jahren nach Canada ausgewandert sind und seit 11 Jahren mit dem Schiff unterwegs sind.

Da ist der Franzose, das Schiff unter holländischer Flagge, der mit seiner Frau in Hongkong lebt und zusammen sind sie seit 1 Jahr unterwegs.

Da ist der Italiener und der Ecuadorianer auf dem Katamaran (mit französischer Flagge) aus Brasilien hier her kommend. 

Da ist Tom aus Melbourne, allein unterwegs seit ???? Jahren. Sieht lange aus.

Amerikaner, Australier - na und wir 2 Schiffe noch aus Deutschland. Aussteiger aus Hamburg. 

Wir geniessen die ruhigen Tage. Nicht nur daß wir uns nur um Körperpflege und Veränderungen kümmern.....

nein,  auch wird die Gitarre täglich gezupft, der Malblock aktiviert und endlich mal wieder in die spanischen Vokabeln geluschert. 

Und ich kann immer nur wieder sagen - herrlich.

Ganz beruhigend ist auch die Tatsache, daß die Inspektion in die Mastspitze und sonstiger Details an Bord immer wieder ergeben, daß wir mit "Worldi" sehr zufrieden sind. Alles heil. 

Und der Wassermacher läuft perfekt und gibt uns den Tank immer wieder voll. 

 

 

Montag, 03.10.2016

Saint-Laurent du Maroni

 

The Transportation Camp

 

Wir sahen den Film „Papillon“ mit Steve McQueen - und dazu auch eine Dokumentation!!!! Absolutes muss für diese Gegend. 

Nun besuchten wir das „Durchgangslager“ der Französischen Kriminellen, die hier von Napoleon III 1858 als Strafkolonie gegründet wurde.Immerhin wurden sie bis 1945 zur Zwangsarbeit hier hin deportiert, um der Strafe und Verurteilung entsprechend auf die „Teufelsinseln“ weiter ausgesetzt zu werden.

Ich ergieße mich nicht in geschichtlichen Ausführungen sondern lasse einfach die Fotos sprechen.

Henri Charriére alias Papillon hinterließ selbst hier seine noch lesbaren Kerben.

Dienstag 04.10.2016 

Guiana Space Center

Schade auch

 

Ein Bus der Tourist Office holte uns ca. 30 interessierten Besucher ab. Die Fahrt über 150 km durch das Land führte uns Richtung Kourou. Hier sollte um 17.30 Uhr heute die Ariane gestartet werden. 

Die Fahrt dort hin war interessant, durch neu zu entdeckende Landschaft.

Leider wurden wir nach 2 Stunden Fahrt abgewiesen – der Start der Ariane 5 ist um 24 Stunden verschoben. Somit ebenfalls alle möglichen Besichtigungen. Hard luck. Unverrichteter Dinge mußte der Bus umkehren – leider gab es keine Wiederholung am nächsten Tag, da die Busunternehmen streikten und kein Ersatzfahrzeug mietbar war.

So genossen wir die Fahrt mit dem Bus durch die Landschaft.

Schade auch.

Saint Laurent du Maroni

 

Wir erkunden die nächsten Tage den Ort Saint Laurent hier. 

Ein Ort immerhin mit ca. min. 40.000 Einwohnern

Das Ankerfeld hier im Fluss vor der Stadt umfasst unsere nunmehr 11 Yachten hier, dazu sind hier noch Amerikaner, Franzosen und einige andere lokale Dauerlieger.

Am Anleger für die Dingis oder lokale Piroge 

Einbaum, in dem hier alles am Fluss transportiert wird. Menschen, Material etc. Wie bei uns die Autos und Laster. 

Hier ist das Gebäude mit der Touristeninforamtion und dem Hafenbüro von Davide, was zugleich auch Café ist.

Direkt hinter dem Gebäude beginnen schon die Mauern vom Deportationslager 

Die Stadt mit kleinen und größeren Läden, eine Unmenge an Schulen, Marktplatz, Kirchen  und Sportstadion erstreckt sich ins Landesinnere. Wir versuchen so einige Kleinigkeiten zu besorgen, die es halt in der Karibik nicht gab. Wir sind hier (halbwegs) in Europa. Zumindest sehr stark merkt man es an der Vielfalt der Lebensmittel im Supermarkt, der wirklich jeden Gaumenwunsch erfüllt, und in der Markthalle

Mittwoch ist Markttag und wir sind begeistert.

Ganz krass sind hier auch wieder die unterschiedlichen Lebensweisen. Reichtum und Wohlstand in der einen Gegend, Armut und Kriminalität verbieten uns einige Straßen und Gebiete zu besuchen.

 

06.-08.10.2016

Ausflug nach Suriname in die Hauptstadt Paramaribo

 

Und wieder mal einen Stempel in den Pass. Cool, schon 4 Seiten voll. Das ist natürlich nicht der einzige Grund. Von Sabine und Joachim von der „Atanga“ erfahren wir während unserer gemeinsamen Segeltage viel von hier. Die beiden waren im Februar diesen Jahres von den Kap Verden direkt hier im French Guyana, Maroni River gelandet.  Eigentlich die kürzeste Überfahrt über den Atlantik – und vom Wind her günstig. 

Also, die beiden waren schon in Paramaribo und der Daumen ging nach oben.. Davide bot uns nun eine 2-Tages-Tour an zu organisieren. Auch gut. Somit machten sich 12 Yachties per Bötchen über den River auf die andere Seite des Flusses nach Albin, bereits Suriname. Stempel in den Pass!!! Hier erwartete uns ein Bus, der uns nach weiteren 2 Fahrstunden auf erstaunlich guten Straßen im Hotel abzusetzen.

Großstadt – in einem Land, daß mit immer stärker werdenden Armut zu kämpfen hat.

Hier in der Stadt ist Industrie und Handel zu sehen, Weltkulturerbe erhalten und zerfallen.

Erst einmal geniessen wir den Luxus eines Hotels  

mit unerschöpflichen Wassermassen, die minimum 4 x täglich unter der Dusche unsere Körper erfreut. 

Dazu klimatisierte Räume, na ja, da kann man sich schon mal eine Erkältung einfangen. Gigantisches Frühstücksbuffet und immer freundliche Gesichter. Herrlich.

Nun aber zur Stadt.

Bekannt und zum Weltkulturerbe der UNESCO geworden ist Paramaribo durch die Holzhäuser der Altstadt, teilweise wirklich schön erhalten.

und doch die Gegensätze

Geprägt wird die Stadt ebenso durch die multi ethnische und multi religiöse zusammengesetzte Bevölkerung und die  Vielzahl der religiösen Gebäude, Synagogen, Kirchen und Moscheen. 

Wir schlendern auch hier durch die fantastisch große Markthalle.

Wir schlendern letztendlich am Fluss entlang und geniessen dort den sundowner

Resumé

2 Tage – 2 Nächte – sightseeing in noch wieder einer anderen Umgebung, Großstadt, Powershoppen, gepflegt Essen – war eine super tolle Abwechslung in unserem Bordleben.

Bei 35 Grad im Schatten rinnt einem der Schweiss in Sturzbächen herunter. So habe ich im früheren Leben nur bei  Bundesliga Spielen transpiriert. (Hockey) Aber die Pooren bleiben gespült und wir sind ja zum Glück kern gesund.

Nun freuten wir uns wieder auf unser zuhause. 'Worldi, wir kommen!' Und wie wir sie verließen lagen alle Yachten zum Empfang an ihren Moorings vor Saint Laurent.

 

09. bis 13. September 2016

Der Blick aus unserem "Fenster" 

Zur einen Seite die Marina mit dem Anleger

Zur anderen Seite ein Wrack, 1924 gesunken und dem Urwaldbewuchs angeglichen

 

Wir vertreiben uns die Tage auch mit schönen Ausflügen, wie hier zur "Lepra-Insel". Es ist nahebei ein kleines Fleckchen inmitten des Fluss. Papillon hat hier von den dort ausgesetzten Leprakranken ein Fluchtbötchen erhalten, wie es der Film zeigt. Na ja, und wir schmettern also los mit einigen Dingis die nur 2 Meilen den Fluss herunter zum Gruppenpicknick.   

Wir alle packen unsere Grillsachen aus, die leckeren Salate, Getränke. Die Hängematten werden aufgehängt und wir lassen es uns einfach mal wieder gut gehen. 

Nun heißt es Abschied nehmen

Die ersten Yachten verlassen das Mooringfeld

Die NEREID'S Rallye ist zu ende.

Die einen fahren gen Süden zu den Îles du Salut (deutsch Inseln des Heils),  sind eine kleine Inselgruppe 13 km vor der Küste von Kourou in Fesch Guiana

Die anderen fahren gen Norden zurück zur Kritik - Trinidad oder Grenada.

 

Wir bleiben noch ein paar Tage und folgen dann erst einmal gen Süden.

Die Hurrikan Saison ist in der Karibik noch bis Mitte November - dann wollen wir auch dort wieder aufschlagen.

Schaun' wir mal.